Donnerstag, 28. Februar 2013

Die Bielefeld-Verschwörung

Was haben Lena Gercke, Buddy Ogün und Ja Rule gemeinsam?

Nun, sie haben alle am gleichen Tag Geburtstag - am 29. Februar. Unklar bleibt, was überwiegt: Die Freunde darüber, dass man langsamer altert oder die Frustration darüber, dass man recht selten Geburtstag feiern darf.

Den 29. Februar gibt es nur alle vier Jahre. Aber wenigstens gibt es ihn. Im Gegensatz zu BielefeldIrgendjemand schon mal da gewesen? Eben.



Seit nunmehr 20 Jahren geistert die Vorstellung durch das Netz, dass die Stadt Bielefeld lediglich eine Illusion ist. Hinter der sogenannten "Bielefeld-Verschwörung" soll das CIA, die Mossad oder gar Außerirdische stecken.

Von Bielefake ist mittlerweile die Rede. Die Republik lacht sich schlapp. Es existiert sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel; zweifellos ein Thema von höchster Bedeutung. Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel stieg Ende des vergangenen Jahres in die Diskussion mit ein, als sie bei der Verleihung des deutschen Sozialpreises mit Bielefelder Bürgern diskutierte und süffisant anmerkte "...so es denn existiert."

Im kommenden Jahr feiert die Stadt ihr 800-jähriges Bestehen und will endlich auf sich aufmerksam machen. Die Blogomotive zweifelt den Erfolg dieses Vorhabens jedoch stark an. Kein PR-Berater der Welt kann an der Konsistenz dieses bestehenden Weltbild rütteln! Dafür stehen wir mit unserem Namen. Spread the word.

Sonntag, 24. Februar 2013

Why Is It So Hard To Make It In America?

Wenn ein Künstler im stolzen Alter von 62 Jahren sein Debutalbum veröffentlich und weltweit einstimmiges Kritikerlob einheimst, dann lässt dies zweifellos aufhorchen.
Charles Bradley aus Gainesville, Florida ist zweifellos ein Unikum in der Welt der Musiker.
Schon früh vom Leben im Stich gelassen, landet er im Alter von 14 Jahren auf der Straße, schläft in Zügen und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Eine 
Anstellung als Koch führt ihn weiter nördlich an die Atlantikküste und über Umwege bis nach New York. Während seiner fast 30-jährigen Tätigkeit in den Küchen Amerikas ist es seine Liebe zur Musik, die den passionierten James-Brown-Imitator davon abhält, seinen Traum vom Plattenvertrag loszulassen.



Zwei Jahre ist es nun fast her, dass Charles Bradley mit No Time For Dreaming in die Musikwelt platzte das Grundprinzip der meisten Künstlerkarrieren auf den Kopf stellte.
Inspiriert von Soul & Funk-Größen wie Aretha Franklin oder Otis Redding, feilte Bradley knappe 40 Jahre relativ erfolglos an seinem Durchbruch als Barde schwarzer Musik. Dann packte er all die Frustration, die sich über ein halbes Jahrhundert in seinem Inneren aufgestaut hatte in 14 herzzerreissende Songs und ließ sie mit Hilfe von Freunden und Unterstützern auf Platte pressen.
Der von ihm selbst nicht mehr erwartete Erfolg traf ein und Bradley tourte innerhalb der Folgemonate nicht nur quer über den Erdball, sondern wurde sogar Protagonist einer preisgekrönten Dokumentation über seinen unkonventionellen Werdegang.
Der Mann, der in Deutschland bereits kurz vor der Rente stünde, entschied sich nicht auf diesen Lorbeeren auszuruhen und noch einmal Blut, Schweiß und Tränen in seine Leidenschaft zu stecken. Im Nu hat er nachgelegt und platziert mit Victim Of Love ohne langes Zögern seine Nachfolge-LP in den Startlöchern. Vor wenigen Tagen erschien die erste Single-Auskopplung "Strictly Reserved For You" (mal reinhören?) und überzeugt wiederholt durch allerfeinsten Independent Soul aus dem Hause Daptone Records. Das Album in seiner Gänze soll laut ersten Berichten der Musikpresse noch näher an psychedelische Einschläge aus den 70er-Jahren orientiert sein und wird voraussichtlich Anfang April erscheinen. Erneut dreht sich die Albumthematik inhaltlich eher um Verzweiflung, Hoffnung und Schmerz als um Ruhm und den großen Geldsegen. Ein rührendes Eingeständnis eines Sängers, der zu jedem ehrlich ist, nur nicht zu sich selbst.

Charles Bradley hat es geschafft. Nur weiß er es noch nicht.

Dienstag, 5. Februar 2013

Alfred Jodocus Rap

Gouda statt Fried Chicken, Heineken statt Ol' English und Haarlem anstatt Harlem.
Die Gegensätze zwischen unserem holländischen Nachbarstaat und dem HipHop-Mekka auf der anderen Seite der Pazifikküste, sie könnten nicht größer sein. Mitunter mag das wohl auch den Grund darstellen, warum viele Trends erst Jahre, wenn nicht Jahrzehnte später erkannt und aufgenommen werden. Ähnlich wie Neuseeland (die Blogomotivführer berichteten) reagiert auch das Land der Windmühlen und Tulpen eher zögerlich auf kulturelle Strömungen.

Und während die Blogomotive erschrocken mit ansehen muss, wie halb Rapdeutschland Blockplatin pumpt und plötzlich so tut, als wäre Hafti der kurdische Nietzsche, produziert eine junge Frau aus Amsterdam zeitlose Rapkunst vom Allerfeinsten - als hätte sie nie etwas Anderes getan.


Obwohl MC Melodee seit mittlerweile knapp 15 Jahren ihr Unwesen in der mitteleuropäischen Musikszene treibt, ist sie bisher nur auf dem Radar einiger Independent-Blogs aufgetaucht. Dies erscheint gerade deshalb unverständlich, da sie als Kopf ihres Bandprojekts La Melodia bereits quer über den Erdball tourte und etliche Tonträger mit ihrer bunten Palette englischsprachiger Rapflows ausfüllte.

Seit dem vergangenem Jahr befindet sich Mel auf Solopfaden und veröffentlichte passend zu einem heißen Sommer ihr von Kritikern gelobtes Gratis-Mixtape Check Out Melodee, das sich vor Allem durch Produktionen von Cookin Soul und Chuck Inglish oder die etwas überraschenden Gastbeiträge von Smif-N-Wessun und Mac Miller hervortat.
Das aus den Schornsteinen Amsterdams nicht nur heiße Rap-Luft kommt, wurde spätestens deutlich, als mit Letzterem einer der gehyptesten US-Künstler der letzten Jahre den Spliff ausdrückte und prompt einen Tourstop einlegte, um mit der selbstproklamierten "Dutch Rap Queen" einen Song namens Genius aufzunehmen.

MC Melodees Sound könnte wohl am ehesten als Neo-Klassik bezeichnet werden, bleibt immer vielfältig und ließe sich irgendwo zwischen Run DMC, Eric B & Rakim und Lil' Kim verankern.
Mit dem Titelsong ihres letzten Mixtapes landete sie in ihrer Heimat auch gleich einen urbanen Achtungserfolg und reichlich Radio-Airplay. Ein Meilenstein für die Künstlerin, welche ihre Fans gerne auch optisch in die Golden Era zurückversetzt und deshalb das dazugehörigen Video im Gewand der frühen Neunziger präsentiert. Natürlich lenkt dies nicht von der Tatsache ab, dass der Track auch für 2013er Verhältnisse ein unfassbares Brett ist.



Für Ende Februar ist die Veröffentlichung ihres Debutalbums Tape Deck angesetzt. Die ehemalige Betreiberin eines Plattenladens und Radio-DJane hat deshalb die Promo-Maschine angeworfen, war während des Jahresanfangs auf mehreren Rap Jams präsent und untermauerte ihre Ambitionen auch über die Benelux-Fanbase hinaus.
Vor wenigen Tagen gelangte schließlich die erste Single-Auskopplung in das breite Licht der Öffentlichkeit und macht zweifellos Lust auf mehr. Neben André Rieu und Armin Van Buren könnten die Niederlanden schon bald einen neuen Stern am Musikhimmel platzieren - kulturbewanderten Talenten wie MC Melodee wäre es wahrlich zu wünschen.





Sonntag, 3. Februar 2013

Einer blog über das Kuckucksnest

Das Leben ist ein Geben und Nehmen. Lediglich über das Gleichgewicht lässt sich streiten. Manche geben mehr, manche weniger; manche nehmen viel, andere wenig. Es ist wieder einer dieser nachdenklichen Sonntage an denen man ungeduldig darauf wartet, von der Muse geküsst zu werden. Oder wie die jungen Leute es nennen, das Warten auf Input.

Wie dem auch sei. Die Blogomotive saugt sich nicht nur Schnittwundenblut aus den Fingern. Nein! Die Geschichten - eine bunte Mélange an irrelevanten Sinnlosigkeiten - entstehen aus Eingebung verschiedenster Natur. Denn auch wenn der Thinktank der Blogomotive mit Kohle befeuert wird, so labt er sich stets parallel an diversen Inspirationsquellen. Quasi der Hybridantrieb unter den Blogs. Umweltschonender und gutaussehender als der Toyota Prius.

Heute ist es an der Zeit für einen Querverweis. Die Tatsache, dass diese vor Arroganz triefende Web-2.0-Internetpräsenz keinen Blogroll vorzuweisen hat, bedeutet nicht, dass keine anderen Blogs gelesen werden. Ein Schulterblick hier und da ist mehr als zuträglich für das kreative Hirn.

Lange Rede, kurzer Sinn - kommen wir zur Stoßrichtung der Diskussion:

AMAs Männle blog

Der Blog, der dort weitermacht, wo die Kompetenzen der Blogomotive aufhören bzw. auf Kindergartenniveau absinken - bei der Arbeit mit dem Pinsel.

Seit 1994 zeichnet der Urheber, der aufgrund des unmittelbar bevorstehenden Medienhypes anonym bleiben möchte, seine Männle. Neben analogen Ausstellungen betreibt der Künstler und Medienschaffende einen Blog. Und das aus gutem Grund. Schließlich kann er unmöglich all seinen Freunden und Sympathisanten permanent sein Skizzenbuch unter die Nase halten. Kein Grund Trübsal zu blasen. Denn digital kann er dies nun tun ...

"Ich male Männle, weil ich es nicht besser kann." (Mann mit Fisch)

Über Kunst lässt sich bekanntlich streiten. Und der Pfad der Objektivität wurde von diesem Blog ohnehin schon lange verlassen. An dieser Stelle möchte die Blogomotive deshalb ihren persönlichen Favoriten unter den AMA Männle Kunstproduktionen vorstellen. Was man sonst nur aus ernsten Thematiken wie Bekennerschreiben der RAF oder Bank-Erpresserbriefen der frühen 70-er Jahren kennt, wird zu neuem Leben erweckt und erstrahlt in völlig neuem Glanz.

Bevor wir uns an dieser Stelle in völlig unangebrachten Interpretationsorgien verlieren, tun wir lieber das was alle Menschen machen sollten, die ihr Kunststudium bereits vor dem 1. Semester geschmissen haben: Die Kunst für sich reden lassen.

Et voilá - Schnipselgedichte mit Tiefgang!

Schnipselgedichte - Seit 1994 Gefangene der AMA Männle.

Von Schwabylon 'raus in die Welt. Es gibt viel zu entdecken. Neben den "21 Wurstvariationen zwischen den Jahren" finden auch neueste Technikstandards ihren Platz beim Schöpfer der Männle. Die Powerpoint-Männle sind eine Reminiszenz an Präsentationen vergangener Jahre. Taucht ein in die Welt der Männle und vergesst dabei nicht Luft zu holen. 

Männle Powerpoint - Elchtest Reloaded


Wo immer du auch bist!

Männle sind mit dir.
Du kannst dich auf sie verlassen.
Wie ein guter Freund stehen sie hinter dir.
Klopfen auf deine Schulter.
Und kommt ein böser Mann.
Werden sie für dich einstehen.

Du bist nicht allein.
Sie sind immer bei dir.