Sonntag, 30. Juni 2013

Die Sonntagsfrage

Weniger als drei Monate sind es noch bis zur nächsten Bundestagswahl. Und eines muss man an dieser Stelle klar festhalten: Es war schon mal spannender. Mutti scheint fest im Sattel zu sitzen, die Opposition springt locker-lässig von einem Fettnäpfchen ins Nächste, Wolfgang Thierse verlässt den Bundestag und nun ist auch noch politische Sommerpause. Aber was soll's. Stand jetzt, ist mit großen Überraschungen nach Veröffentlichungen der ersten Hochrechnungen am 22. September ohnehin nicht zu rechnen. Und so liest man weiterhin gelangweilt die englische Tageszeitung "The Sun" und wartet gelangweilt auf die ersten Oben-Ohne-Shots unserer Kanzlerin bei ihrem Sommerurlaub in der Uckermark.

Ja, so sieht Verbitterung aus. Denn dieser Mangel an Spannung, Schlagabtauschen und menschlichen Abgründen wurmt die Blogomotive, die sich gerne zurücklehnt, entspannt mit den Fingern auf ihren wohlstandsverwöhnten Tank trommelt und die Realsatire "Politik in Deutschland" beobachtet. (Nach Todesanzeigen lesen und die verstorbenen Personen anschließend aus dem Telefonbuch streichen ist dies zudem ihr liebstes Hobby. Anm. d. Red.)

Aber immer nur zu meckern, wäre typisch deutsch. In nachdenklichen Momenten wie diesen muss man deshalb den Pionieren der grotesken Politik gedenken. Denn sie sind es, die die Politik in Deutschland überhaupt erst witzig und groß gemacht haben.

Einen Meilenstein der Satire setzte zum Beispiel das Politik-Urgestein Franz Müntefering im Jahre 2006 als amtierender Vizekanzler. Genau dann, als er sich vor  knapp sieben Jahren öffentlich darüber echauffierte, dass man als Koalition an dem gemessen würde, was in Wahlkämpfen gesagt werde. Das sei unfair.

Ein ungeheurer Skandal an dem gemessen zu werden, was man den Wählern verspricht. Das findet auch die Blogomotive, die schon immer nach dem Credo handelt, immer genau das Gegenteil davon zu machen, was ursprünglich behauptet wurde.
Man freut sich trotzdem ein wenig. Denn heutige Wahlprogramme haben meist eine geringere Halbwertzeit als die Tweets der Blogomotivführer.

Die Politik hängt diese Tage an der Dialyse. Intravenös erhält sie im Minutentakt die Vorschläge von Vertretern unzähliger Beratungsunternehmen injiziert. Was wären die Volksvertreter heute bitte ohne die nationale PR-Elite, die es immer wieder schafft die Bevölkerung mit neuen Bezeichnungen, Fremdworten oder Hetzkampagnen bei der Stange zu halten?

Ein Beispiel: Das ehemalige Schattenkabinett heißt jetzt Kompetenzteam. Vermeintlich wichtigen Informationen werden der Bevölkerung generell nur noch scheibchenweise vorgestellt, um Botschaften zu streuen und größtmögliche Verwirrung sicherzustellen. Das geht so weit, dass mittlerweile Guido Westerwelle sogar seriös, fast staatsmännisch wirkt. Immer ist sie dabei, die Öffentlichkeitsarbeit. Stets in der Hoffnung, mit semi-populistischen Botschaften das Vertrauen der Leute zu gewinnen und für niedere Zwecke zu missbrauchen.

Die Blogomotive möchte sich ebenfalls aktiv an dieser sinnfreien Verbreitung noch sinnfreierer Inhalte beteiligen und präsentiert euch deshalb die besten Wahlwerbesports der vergangenen Jahre. Sie ist stolz darauf, nachhaltig zur politischen Verblendung beigetragen zu haben.

Und jetzt zurücklehnen und genießen. Man sieht sich in der Wahlkabine.



















Sonntag, 23. Juni 2013

101 Dalmatiner - Paul's errrrrryday hustle.

Er gilt als das unbekannte dritte Glied der Blogomotive. Als stille Muse und unabdinglicher Part der kreativen Wertschöpfungskette. Und doch ist Paul fast vergleichsweise unbekannt. Ähnlich dem dritten Mitglied der Neptunes.

Als überzeugter Alpha-Rüde und reinrassiger Dalmatiner lässt es sich Paul nicht nehmen, den 101. Post auf dem Blogomotivführer für sich zu beanspruchen.

Da liegt er. Ein gepunktetes Kalb von konkurrenzlos gutmütiger Natur, eigenbrötlerischer Connaisseur kalifornischer Walnüsse und nicht zuletzt eine Nervensäge mit unfassbaren Psychotricks.

Paul ist wahrlich ein Macher mit beachtlicher Vergangenheit. Angeblich soll er während des Dot.Com-Booms etwa 101 Millionen Euro verdient haben und anschließend für wohltätige Zwecke gespendet haben. Ganz oben surfte er mit auf der Erfolgswelle, punktete in der Geschäftswelt mit edlen Manieren und nahezu adligem Umgangston sowie fundiertem Fachwissen.

Auf der Metaebene: Wir treffen einen nachdenklichen Paul.

In den vergangenen Jahren ist es ruhig geworden um den einst so omnipräsenten jungen Wilden. Eigenen Angaben nach soll er den Trubel um seine Person Leid gewesen sein. "Jünger wird man eben auch nicht mehr", jault der heute 9-Jährige.

Die Blogomotive hat Paul getroffen und sich mit ihm unterhalten. Entstanden sind tiefe Einblicke in das Privatleben des wohl größten Pretty Flacko im Social Web.

Baldecker Herzbube

Frei nach Stuttgarter Hofbräu ist er mittlerweile vom Herzen gern ein Stuttgarter, nachdem er als "Darius von der Burg von Baldeck" in Bad Urach das Licht der Welt erblickt hatte. Auch in urbanerer Umgebung pflegt er täglich regelmäßigen Auslauf und achtet auf eine ausgewogene Ernährung, etwa bei einer leichten Diät aus Rinderpansen und getrockneten Schweineohren.

"Man muss sich auch langsam auf eine gesündere Lebensweisen einstellen", so der ehemals quirlige Vierbeiner im Rahmen der 60. Geburtstagsfeier seines Herrchens.

Paul wahrt Contenance.

Körperliche Ertüchtigung zwischendurch ist für den passionierten Gassi-Gänger unerlässlich. Man will schließlich nicht so fettleibig enden wie DalmaTine Wittler.




Geübt werden Kraft, Ausdauer und Koordination.
Auch bei Pauls Hundekollegen aus dem Rosental gilt: wer rastet, der rostet. Das Erreichen der Paul Position beim Großen Preis von Bellsilien ist jeden Tag hart umkämpft. Eine Situation, welcher der erfahrene Egomane allerdings mit wachsender Altersgelassenheit begegnet.

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Im Social Media Hype um seine Person sieht er eine Chance, die Marke Paul  attraktiverer zu inszenieren als dies vorher anderen Haustieren gelang. 

Das digitale Reviermarkieren.

#Paul

Hin und wieder gehen auch dem self-proclaimed "Köter mit Straßenkredibilität" die Hunde durch. Dann plagen ihn die ganz normalen Sorgen des Alltags. Das globale Internetz hat auch das Leben Pauls verändert. Er ist Kunde des Internetproviders P-AOL.

Jeden Monat droht dasselbe Spektakel: Kaum ist eine Woche vergangen, da wird die mobile Datenverbindung auf Dritte-Welt-Niveau gedrosselt. Paul ist deprimiert, als er leise aber bestimmt das ISDN-Modem-Geräusch vor sich hin jault: "Das neue mobile Datenpaket zieht in seiner Wertigkeit mit der ehemals am Ersten des Monats erwarteten Lohntüte gleich." Es ist ein Realsatire paul Excellence.

Im Gespräch gibt sich Paul auch als großer Denker zu verstehen. Er fröhnt der vielen freien Zeit, die er nach einer anstrengenden, harten, jedoch erfolgreichen Hundekarriere als eine verdiente Auszeit ansieht. "Ein Sabber-Jahr." Man muss sich auch mal ein Paulaner gönnen dürfen und dabei leidenschaftlich eine Partie Dalma mit Busenfreundin Hexe spielen. "Eine weitere Passion ist das Fotografieren", meint Paul und schließt dabei einen eigenen Instagram-Kanal nicht aus. Momentan gehe es ihm jedoch eher um die digitale Bildbearbeitung. Sein aktuelles Lieblingsmotiv ist ein Ball-Spiel-Bild mit dem Titel "Ballmatiner".

Kann auch Bildbearbeitung: HDR-Paule
Abschließend lässt es sich Paul dann auch nicht nehmen, kurz seinen VIP-Status durchblitzen zu lassen. "So, Jungs. Jetzt hab' ich inhaltlich auch mal 'was zu eurem Blog beisteuern können. Ist ja bisher eher zum Gähnen."






Dienstag, 18. Juni 2013

Der 100. Post

Mitte Juni, die Sonne brennt und in den Büros schwitzen die Menschen wie ein Mexikaner bei der Erdbeerernte. Dahingerafft von den Strapazen der täglichen Arbeit brennt das Licht im Führerhaus der Blogomotive längst nur noch auf Sparflamme.

Ein entnervter Seufzer entfährt ihr, als der Radiomoderator beim allmorgendlichen Weg ins Geschäft zum x-ten Mal Get Lucky von Daft Punk anmoderiert, dem Song himmelhoch jauchzend einen absoluten Suchtfaktor attestiert und nicht müde wird zu betonen, wie geil er doch zu diesem Wetter passen würde bevor er ihn gnadenlos herunternudelt. Ein Anruf geht im Studio ein und es meldet sich eine von der Musik völlig begeisterten Hörerin gehobenen Alters. Schlagartig wird einem bewusst, dass 90% der Bewohner im ominösen SWR3-Land vermutlich nicht durchschaut haben, worum der Song handelt - um das triebhafte Kopulieren zweier Individuen nämlich. Mit unschuldigem Geklimper geschickt verpackt feiern es sogar Opa und Oma. Und plötzlich hat man wieder Respekt vor Daft Punk und ihren (eigentlich vollkommen lächerlichen) Roboteranzügen.
Warum auch nicht? Mit einem Post am Erscheinungstag der Single hatte die Blogomotive den Hype selbst mit angekurbelt und etwa 0,00000000001% zum globalen Erfolgszug des französischen Producer-Duos beigetragen. Und für solche Erfolgsmomente leben wir. 

Alsbald fassten wir einen Entschluss - die Menschheit braucht wieder mehr von unserem Output! Da allerdings selbst den vor unserem Haus zeltenden Hardcore-Fans unter Euch entgangen sein könnte, dass wir bis dato 99 Posts auf unserem Bloggerkonto verbuchen konnten, wollen wir es hiermit noch einmal hervorheben. Die 100 Grad Fahrenheit Lufttemperatur von heute nehmen wir deshalb gerne zum völlig zusammenhangslosen Anlass, unseren 100. Jubiläumspost rauszuhauen. Eine Ode an eingefleischte Blogomotivjünger, die uns auch dann noch feiern, wenn wir mal wochenlang Sendepause hatten. Thematisch behandeln wir heute unnützes Wissen rund um unseren Blog und bieten einen kleiner Rückblick was bisher geschah. Zu guter Letzt noch ein Versprechen: auch wenn es 2013 alles Andere als dynamisch losging, die Blogomotive ist noch lange nicht am Ende und hat kreativ sowie textlich einiges in petto. Schon diese Woche geht es los, Freunde.

Und jetzt, without further ado...



Blogomotivführer Trivia

- Das Titelbild unseres Blogs, auf dem Jim Knopf & Lukas zu sehen sind, ist ein Screenshot von einem T-Shirt.

- Bei den Marsimoto-Videos auf YouTube hört man im Intro das Geräusch einen ausfahrenden Zugs, beim Outro das eines Einfahrenden.

- Über unseren Hipster-Zyklon-Profilfotos wurden unsere Augen auf der Stirn vertauscht.

- Die drittmeisten Zugriffe auf den Blogomotivenserver stammen aus Dänemark: "Dav!", meine dänischen Freunde.

- Frank Zander singt das NinjaTurtles-Intro.

- Unser Tumblr (Twinblr) hat mehr Zugriffe aus den USA als aus Deutschland. Warum wissen wir nicht.

- Unsere Tagcloud performt überhaupt nicht. Welche Tagcloud? Eben.

- Der Blogomotivführer findet es immer noch ziemlich geil, Steaks mit Butter und Knoblauch einzureiben.

- Der Blogomotivführer hält übrigens "Swaghetti YOLOnese" schon jetzt für das beste Wortspiel 2013.