Donnerstag, 18. Oktober 2012

Kein Navi mit trotz Abi-Schnitt.

Egal ob die Pinakothek, der FC Bayern oder das Oktoberfest - die bayrische Landeshauptstadt hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Gerne schaut man deshalb als Stuttgarter spontan bei den Nachbarn aus dem Süden für ein paar Tage vorbei und genießt das dortige Flair.


München ist eine Stadt von Welt. Hier findet sich die seltene Synthese von wirtschaftlicher und kultureller Stärke. Nicht zuletzt deshalb zieht die Millionenstadt auch zahlreiche Neider auf sich. München, die Stadt der Bonzen, gilt als weit verbreitetes Klischee.



Künstler und besonders Musiker zieht es oft in entlegene Städte, in denen sie Gleichgesinnte finden. Berlin oder Hamburg, um das Kind beim Namen zu nennen. Insbesondere Menschen aus dem HipHop-Umfeld tun sich zwischen Englischem Garten und Frauenkirche schwer mit dem Brötchen verdienen. Und gerade die vielerorts geforderte Straßenkredibilität will in München so richtig niemand unter Beweis stellen können. Es ist ein Jammer!



Nun gut. Man sollte an dieser Stelle nicht alles schlecht reden was mit München und Rap zu tun hat. Aber seien wir ganz ehrlich. Abgesehen von Main Concept und den öffentlich-rechtlichen Sprechsängern von Blumentopf blieb der Erfolg in der Stadt der Bazi der facto aus.



Die Blogomotive möchte deshalb eine Lanze für Münchner Rap brechen. Sie beruft sich dabei auf ihre, durch die exzessive Juice-Lektüre geförderte, Rap-Expertise. Und in diesem Metier kann in puncto Text- und Sprachgewandheit wohl niemand Ali A$ so mir nichts, dir nichts das Wasser reichen.



Mit mittlerweile 33 Jahren ist der aus Pakistan stammende Wahlmünchner wahrlich kein Jungspund mehr. Aber diese Rolle füllt Cro ja derzeit zu Genüge aus. Dafür bringt der verrauchte Abiturient mit 1,8-Schnitt so einiges mit sich an Lebenserfahrung. Neben redaktionellen Tätigkeiten für die ARD-Talkshow Fliege versuchte sich Zulfiqar Ali Chaudhry ( Ali's bürgerlicher Name) auch als offizieller deutscher Kulturbotschafter im Ausland. Die Blogomotive möchte euch an dieser Stelle folgendes Trash-Photo nicht vorenthalten


Reinhold Messner mit seinem verlorenen Sohn Ali.


Zurück zum Rap: Ali kam schon in jungen Jahren in Verbindung mit der Musik. Nach zahlreichen kleineren musikalischen Intermezzi verschlug es ihn 2006 zu Samy Deluxe damaligem Label Deluxe Records. Nach drei Releases von Ali A$ endete im Jahre 2009 auch diese Ära mit der Schließung des Labels. Seitdem ist es ruhig geworden um Ali A$. Wer sein Material einmal genau angehört hat, ist meist sofort von seinem musikalischen Talent überzeugt. Einer der vielleicht meist unterschätzten Rapper Deutschlands wurde von vielen totgesagt. Seine Fanbase blieb ihm treu. Projekte wie das unter dem Namen Baåder Meinhøf veröffentlichtes Battlerap-Mixtape 1000 Bars (Name ist Programm) mit seinem Kollegen Pretty Mo bewiesen erneut seine Qualitäten als Texter. Kenner der Wortspiel-Szene beteuern immer wieder, dass er vermutlich der einzige Kerl ist, der Kollegahs Punchline-Feuerwerk etwas Adäquates entgegenzusetzen hat.








An dieser Stelle als erster Beweis für sein unnachahmliches Können soll seine Interpretation des Stieber-Twins-Klassikers "Malaria"dienen; Teil der beliebten Aggro Berlin HALT-DIE-FRESSE-Reihe. Viel Vergnügen damit.








Fans und jene, die es werden wollen warten seit Jahren vergeblich auf das Album des Künstlers. Trotz konträrer Erfolgsquote in Sachen Plattenverkäufe wird in der Blogosphäre permanent der Vergleich zu Dr. Dre's Detox  gezogen. Dieses Jahr soll es dann endlich kommen. Der Albumtitel "Ey, man wo ist mein Output?" deutet auf eine gewisse Selbstironie hin.



Nun noch ein kleiner Vorgeschmack auf das hoffentlich bald kommende "EMWIMO". Der Neo-Proll kommt mit Einblicken in sein Privatleben um die Ecke. Noch bevor uns alle die allweihnachtliche Nächstenliebe packt. Und soll will die Blogomotive ganz im gender Sinne mit den Worten schließen.

1 Kommentar: